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Zertifikate für Organisationen

Warum braucht ein Unternehmen ein Klimazertifikat?

Seit der Einführung des Europäischen Emissionshandels hat Kohlendioxid (CO2) einen Preis: Unternehmen mit besonders hohem Ausstoß müssen Emissionszertifikate kaufen, also das Recht, CO2 zu emittieren. Klimafreundliche Unternehmen können Zertifikate verkaufen und so Mehreinnahmen erwirtschaften.

Aber ändert sich durch den Emissionshandel überhaupt etwas für die Unternehmen? In der Theorie sollen CO2-Zertifikate einen Anreiz zu klimaschonender Produktion bieten. Das funktioniert aber nur, wenn sie sich als Gewinne oder Verluste bemerkbar machen. Sind Emissionsrechte zu billig, geht der Anreiz verloren. Problematisch ist es auch, wenn Firmen ihre höheren CO2-Kosten einfach an die Verbraucher weiterreichen. Den Preis für zu hohe Emissionen zahlen dann die Kunden. Dies ist in der Energiebranche der Fall.

Wie findet der Handel statt?

https://www.verivox.de/strom/themen/klimazertifikate/

Der Handel mit Klimazertifikaten findet auf zwei verschiedenen Ebenen statt.


Der regulierte Markt:

Findet auf staatlicher Ebene im Rahmen des Kyoto-Protokolls statt. Hier stehen den Unterzeichnerstaaten drei flexible Mechanismen zur Verfügung: Emissionshandel, Clean Development Mechanism (CDM) und Joint Implementation (JI). Als Ausgangspunkt bekommen Treibhausgas verursachende Unternehmen von der jeweiligen Regierung ein „Schadstoff-Budget“. Überschreitet das Unternehmen dieses Budget, kann es zusätzliche CO2-Zertifikate von anderen Unternehmen abkaufen. Umgekehrt kann jedes Unternehmen seine Emissionsrechte verkaufen, falls es unter dem Schadstoff-Budget bleibt. Das CDM und das JI sind Kompensationsinstrumente. Durch diese können Unternehmen ihre Emissionen an anderer Stelle verkleinern und somit ebenfalls ihr Schadstoff-Budget verbessern. Den Handel mit Emissionsrechten auf dieser Ebene bezeichnet man als „regulierten Markt“, da er von einer Behörde der Vereinten Nationen gesteuert und kontrolliert wird. Klimaschutzprojekte, die auf dieser Ebene Zertifikate verkaufen möchten, müssen von dieser Behörde anerkannt werden.



Der freiwillige Markt:

Findet außerhalb des Kyoto-Systems statt. Die hier erzielten Emissionsreduktionen können nicht im Rahmen des offiziellen Emissionshandels verkauft oder erworben werden. Hier gelten daher auch nicht die Qualitätsstandards der Vereinten Nationen. Im Grunde kann jeder ein Klimaschutzprojekt ins Leben rufen und den Geldgebern eine Bescheinigung oder ein Zertifikat ausstellen. Die Zertifikate dieses Marktes werden daher auch nur als VERs (Verified Emission Reduction Units) bezeichnet. Die Emissionsreduktionen sind also nur verifiziert, nicht zertifiziert. Da dieser Markt nicht reguliert wird und es keine einheitlichen Qualitätsstandards gibt, gibt es dort viele Projekte, bei denen die tatsächliche Einsparung von Treibhausgasen fragwürdig und umstritten ist. Problematisch ist die Art mancher Projekte, zum Beispiel die CO2-Kompensation über das Anpflanzen neuer Bäume.

Was für Kritik gibt es?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/forscher-kritisieren-dubiose-klimaschutz-zertifikate-a-1049271.html

Am CDM gab es schon vor Jahren Kritik. Viele der Projekte verhalfen zwar Unternehmen zu hohen Gewinnen, brachten fürs Weltklima aber keinen Nutzen. Das Stockholm Environment Institute hat im Auftrag der Regierungen von Österreich, der Schweiz und Finnland die Effektivität des Klimaschutzinstruments untersucht.
Eine neue Studie zeigt nun, wie verkorkst große Teile der JI-Projekte waren: Demnach haben rund drei Viertel der Zertifikate sogar zu höheren Emissionen geführt.

Das Ergebnis: Durch den JI-Mechanismus könnten die globalen Treibhausgasemissionen um umgerechnet rund 600 Millionen Tonnen gestiegen sein. "

Große Mengen an Kyoto-Zertifikaten übrig:
Warum sind die Emissionen insgesamt gestiegen, statt zu sinken?
Dazu muss man sich das System im Detail ansehen: Wenn ein Land ein JI-Zertifikat ausstellt, muss es eigentlich seinen Treibhausgas-Ausstoß entsprechend reduzieren. Aber das gilt nur bedingt für zwei Staaten, aus denen 90 Prozent der bisher ausgestellten JI-Zertifikate kommen: Russland und die Ukraine. Sie hatten, genauso wie Deutschland, beim Start des Kyoto-Protokolls große Mengen an Zertifikaten für die Wirtschaft erhalten. Weil die Industrie in Osteuropa nach dem Fall des Eisernen Vorhangs großflächig zusammenbrach, brauchten sie diese jedoch nur zum Teil. Deshalb konnten sie jetzt JI-Zertifikate ausstellen, ohne auch nur einen Kubikzentimeter Treibhausgas einzusparen. Gleichzeitig durfte ein anderer Staat dank des Zertifikats seine Emissionen steigern.Dadurch ist der CO2 Gehalt in der Luft gestiegen, statt zu sinken.

Welche Siegel gibt es für klimafreundliche Unternehmen?

Beispiele für einige Klimazertifikate:


www.extraenergie.com/siegel

TÜV-geprüfter Ökostrom

Der TÜV Nord bestätigt, dass der Strom vollständig aus Anlagen regenerativer Stromerzeugung stammt.

TÜV-geprüft: klimaneutrale Gasverbrennung

Der TÜV Nord bestätigt die Klimafreundlichkeit der Gastarife und verleiht die Auszeichnung „Klimaneutrale Gasverbrennung“ .

Gütesiegel "OK power"

Das Gütesiegel "OK power" wird vom Verein EnergieVision e. V. vergeben, der vom Öko-Institut e.V. und vom gemeinnützigen HIR Hamburg Institut Research gGmgH getragen wird. Im Mittelpunkt steht die Garantie, dass Stromtarife mit OK power Label einen zusätzlichen Beitrag zur Energiewende leisten.